Rezensionen

Taiyo Matsumoto: Sunny (Band 1)

Besprechung vom Januar 2021 „Wenn man keine Eltern hat, dann macht sich auch niemand Sorgen um einen.“ sagt Megumu zu Haruo. Beide wohnen im Kinderheim „Star Kids“, einer kleinen Wohngruppe, einer Lebensgemeinschaft. Taiyo Matsumotos Epos Sunny ist auf 6 Bände angelegt. Erzählt wird in einzelnen, dezent und klug dramatisierten Geschichten, Cliffhanger braucht Sunny nicht. Schnell wächst einem das Ensemble ans

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Shigeru Mizuki: Tante NonNon

Geister erleben gerade einen Imagewandel. Sprach man von Geistergeschichten dachte man bis vor kurzem an Spuk und Grusel. Die zunehmende Faszination für fernöstliche Kultur und Spiritualität lenken den Blick auf andere Geister, die zunächst einmal von einem anderen Verständnis des Todes zeugen. Wer stirbt ist als Geist weiter anwesend, die Verbindung zu den Lebenden besteht, hergestellt zum Teil mit komplizierten

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Nicolas Mahler: Ulysses

„Neu übersetzt, stark gekürzt, erweitert und gezeichnet von Mahler“ „Ulysses“ von James Joyce ist vielleicht der erste moderne Roman der Weltliteratur. Die Odyssey seines Helden Leopold Bloom ereignet sich an einem Tag, an einem Ort und ist zugleich ein Kosmos an Literatur, Geschichte, Politik und Kunst. Jedes seiner Kapitel folgt einem anderen Sprachduktus, einer anderen Form. Der 1922 erstmals vollständig

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Lukas Jüliger: Unfollow

Besprechung 2020 „Niemand hatte gewollt, dass es so weit kommt. Ackerbau, Städte, Geld, freie Marktwirtschaft: der Mensch hatte alle seine Systeme gebaut, um zu überleben, und steckte jetzt darin fest. Es war einfach alles zu viel geworden. Diese nie endende Wachstumsbesessenheit. Der Mensch hatte eine Pause verdient.“ Earthboi scheint perfekt dafür, diese Pause zu ermöglichen. Schwierige Situation, einfache Lösung. Earthboi

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Liv Strömquist: Der Ursprung der Liebe

(Besprechung 2020) Comics sind vielfältig. Ein traditionsreiches  Subgenre ist die essayistische, erklärende Bildergeschichte, der sogenannte Sachcomic. Ein komplexes Thema wird mit Mitteln des Comics bearbeitet. In den 7O er Jahren war eine kleine Reihe bei uns populär, die Freud, Marx und Atomkraftwerke erklärte („Marx für Anfänger“, etc.). Liv Strömquist verbindet diesen Ansatz mit einer klaren feministischen Haltung. Ihr Comic „Der

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Catherine Meurisse: Weites Land

Weites Land Von Catherine Meurisse Die Wand ist glatt und blau. Catherine nimmt einen Stift und zeichnet damit ein Rechteck auf die Wand, einen Rahmen – eine Tür. Durch die hindurch tritt sie auf ein Feld voller Sonnenblumen und zurück in ihre Kindheit. Claudia Jersualem Groenewald und Catherine Meurisse, Hamburg 2022 Direkter kann man die Magie des Comics nicht beschreiben.

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